Eine Liebeserklärung an den sächsischen Wein

22.11.2010 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Dresden) - Der Weinbau an den Elbhängen bei Dresden hat eine lange Tradition. Sachsen zählt zwar zu den kleinsten Anbaugebieten, hat aber vieles zu bieten. Denn die reizvolle Flusslandschaft mit terrassierten Steilhängen, die altehrwürdigen Winzerhäuser in idyllischen Dörfern, prunkvolle Schlösser, das heitere Lebensgefühl und vielfältige Gaumenfreuden vereinigen sich hier zu einer faszinierenden Kombination. Dieses Zusammenspiel von Architektur, Weinbau, Landschaft und Geschichte hat es den bekannten Wein-Journalisten Britta Binzer und Rudolf Knoll angetan. Mit Ihrem Buch, welches seit Ende Oktober erhältlich ist, nehmen sie uns mit auf eine sinnenfrohe Entdeckungstour in ein kulinarisches Paradies.

 

Und so enthält das Buch nicht nur einen statistischen Überblick über das Weinland Sachsen mit seinen 408 Hektar Anbaufläche und 2 584 Winzern. Es erzählt die Geschichte der 21 Winzer, die im Elbtal den Wein zu ihrem Haupterwerb gemacht haben. Im Serviceteil liefern sie zu jedem Winzer Angaben zu Rebsorten, Besonderheiten und Anschrift. Auch einige Hobbywinzer werden in dem Buch bedacht. Dazu gibt es eine kleine Geschichts- und Rebsortenkunde, einen Überblick über die Weinfeste in der Region sowie Rad- und Wandertouren, welchen den Wegweiser durch das sächsische Weinland abrunden .

Auszug aus der „Sächsischen Zeitung“ Zitat:

(...) Herausgekommen ist eine Liebeserklärung an den sächsischen Wein. Das Autorenteam porträtiert eindrucksvoll Winzer und Weingüter, auch zahlreiche der kleineren Winzer sind den gründlichen Recherchen nicht entgangen. „Das ist wohl eine der Besonderheiten von Sachsen“, sagt Binzer. „So viele Hobbywinzer wie hier habe ich in keinem anderen Weinbaugebiet angetroffen.“ Die im Rheingau Geborene hatte das Elbland erstmals 1986 als 17-Jährige auf einer Klassenfahrt erlebt. Rudolf Knoll war bereits 1984 hier zu Gast, hält seitdem enge Kontakte zu zahlreichen Winzern.

Gewürdigt werden ebenso die Leistungen für die Kulturlandschaft. Rudolf Knoll schwärmt von den „wunderbaren Steillagen, die dieses Anbaugebiet so besonders machen“. Und er fordert nachdrücklich finanzielle staatliche Unterstützung für die Winzer bei der Erhaltung der Weinbergsmauern. „Die Winzer machen das doch nicht nur für sich selbst. Das nützt doch auch dem Land. Denn Touristen kommen auch wegen der schönen Landschaft hier her.“ Eingestürzte Mauern würden da ein ganz schlechtes Bild abgeben.

„Das Buch kommt genau zum richtigen Zeitpunkt“, sagt Christoph Hesse, der Vorsitzende des sächsischen Weinbauverbandes. Im kommenden Jahr blicken die hiesigen Winzer auf 850 Jahre Weinbau im Anbau- gebiet Sachsen zurück. Das Buch widmet sich ausführlich dieser langen Geschichte von den Anfängen im 12. Jahrhundert über die Reblaus-Katastrophe von 1887 bis hin zur Weinwirtschaft in der DDR, als sich der Elbtal-Wein seinen legendären Ruf als „flüssige Währung“ erwarb.