Radoux Oakscan – Tannine in Dauben sind kein Geheimnis mehr

29.09.2010 - arthur.wirtzfeld

FRANRKEICH (Bordeaux) - Ein neues Messsystem ist in der Lage Tannine schon aus dem Rohmaterial Holz zu errechnen. „Oakscan“* heißt das Infrarot-Scan-System, das die genauen Tanninwerte jeder einzelnen Daube bestimmen kann - und das schon im Vorfeld der Verwendung zum Fassbau. Die Fassbauer werden so in die Lage versetzt bestimmte Barriques nach „Tannin-Güte“ herzustellen und die Winzer werden in die Lage versetzt, sich anhand der Art der Tannine die Fässer für ihren eigenen Weinstil herauszusuchen.

 

Das System wurde als Ergebnis der Forschungsarbeiten in Kooperation mit dem Fachbereich Önologie der Universität Bordeaux von Nicolas Mourey beim renommierten Fasshersteller Radoux entwickelt und wird auf der kommenden Vinitech Bordeaux den Innovationspreis erhalten und mit einer Goldmedaille ausgezeichnet werden.

„Wir werden Oakscan in unsere Produktionsprozesse implementieren, um unsere Eichenfässer nach Art und Qualität zu kategorisieren“, sagt Pierre Guillaum von Radoux. „Die Leistung des Systems ist enorm. Oakscan ist es egal von welchem Baum die Daube stammt, ob das Holz ehemals entlang der Runde wuchs oder ob es von weiter innen stammt, es analysiert völlig unabhängig die gegebenen Gerbstoffe. Wir können mit den so ermittelten Werten pro Daube gezielt Barriques zusammenstellen und im Auswahlprozess auch Dauben aussortieren.“

Frederic Bonnaffous, technischer Direktor bei Chateau le Boscq and Chateau Belgrave, der ebenfalls in das Projekt eingebunden war, sagte gegenüber der Presse: „Die Idee, die Barriques zu unterscheiden, ist sehr verführerisch. Die Variationen der jährlichen Witterungen können wir nicht beeinflussen, aber eine gewisse Stabilität in den Barriques gibt uns ein Maß an Präzision bei der Weinbereitung und hilft uns, den Stil unserer Weine gezielter zu verfolgen.“ 

*Oakscan ist eine Trademark von Radoux und nutzt die Infrarotspektrometrie zur momentanen Quantifizierung der extrahierbaren Tannine in einzelnen Dauben. Während die Tauben über ein Förderband fahren, werden sie von einem Spektroskop erfasst, das die Tannine misst. Die Werte werden codiert und anschließend als Barcode auf die Dauben gedruckt.