Studie: Trinkgelage verdoppeln Risiko auf tödlichen Herzinfarkt

25.11.2010 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Paris) - Trinkgelage am Wochenende verdoppeln im Vergleich zum gemäßigten Alkoholkonsum das Risiko auf einen tödlichen Herzinfarkt. Das ist das Ergebnis einer Studie, die französische Wissenschaftler am Mittwoch im "British Medical Journal" veröffentlichten. Für ihre Studie verglichen die Wissenschaftler unterschiedliche Trinkgewohnheiten in Frankreich und Nordirland. Sie begleiteten zehn Jahre lang in den französischen Städten Lille, Straßburg und Toulouse sowie in der nordirischen Hauptstadt Belfast 1000 Männer, die zum Studienbeginn im Jahr 1991 zwischen 50 und 59 Jahre alt waren und keine Herzerkrankungen hatten.

 

Dabei fanden sie heraus, dass die in einer Woche konsumierte Alkoholmenge sich in beiden Ländern ähnelt. Während sich der Alkoholkonsum in Nordirland aber auf den Samstag konzentriert, trinken die Franzosen den Alkohol eher über die Woche verteilt. In Nordirland kommt es demnach 20 Mal so häufig zu Trinkgelagen wie in Frankreich. Dazu zählen die Wissenschaftler Abende, an denen mehr als 50 Gramm Alkohol konsumiert werden. Das entspricht etwa vier bis fünf Gläsern Wein oder ebenso vielen großen Gläsern Bier. Die Studie verzeichnete in Nordirland beinahe doppelt so viele Fälle von Herzversagen wie in Frankreich.

Einen weiteren Grund für die unterschiedlich hohe Zahl von Herzinfarkten sehen die Forscher auch in der Art des getrunkenen Alkohols. Während die Männer in Belfast vor allem Bier und harten Alkohol tranken, aber fast keinen Wein, ist in Frankreich Wein das mit großem Abstand am meisten getrunkene alkoholische Getränk. Regelmäßigem und gemäßigtem Weinkonsum wird in Studien immer wieder eine positive Wirkung auf das Herz nachgesagt.