Wie wirken sich fettige Speisen auf den Alkoholkonsum aus?

Kardinalfragen zum Wein und Gesundheit – Alkohol und ADH

Text: Arthur Wirtzfeld | Veröffentlicht: 2. August 2018


DEUTSCHLAND (Würzburg) – Wir sprachen bisher über Wein und Diabetes, nun widmen wir uns dem Thema Alkohol und ADH und kommen zu der Frage: "Vertrage ich Alkoholika besser, wenn ich vor dem Genuss fette Speisen zu mir nehme?"
 

 

Wir alle wissen: Es gehört zu den "Jugendsünden", Alkohol auf nüchternen Magen zu trinken. Und (fast) jeder weiß, dass dadurch die Wirkung des Alkohols zumindestens beschleunigt wird. Bei der Beantwortung dieser Frage bediene ich mich erneut der Wissenschaft, die konstatiert: "Wie der Mensch Alkohol verstoffwechselt, hängt mit einer bestimmten Gruppe von Enzymen zusammen – es sind die Alkohol-Dehydrogenasen – ADH genannt."

Diese Enzyme bauen Alkohol in seine Bestandteile ab, die der Körper teilweise ausscheidet. Der intensivste Abbau findet in der Leber statt, etwa 15 Prozent werden vorab durch die Magenschleimhaut abgebaut. Das bringt der Leber zwar eine kleine Entlastung, aber nur dann, wenn Sie es zulassen, also wenn der Magen mit der Verdauung von Speisen beschäftigt ist. Ist der Magen leer, wird der Alkohol zum Darm „durchgewinkt“, der diesen recht schnell in den Blutkreislauf weiterleitet. Ist jedoch Nahrung im Magen vorhanden, wird die Entleerung durch die Verdauung verlangsamt, was wiederum den Enzymen Zeit gibt, ihre Arbeit zu verrichten.

Hieraus folgt, dass Lebensmittel, die längere Zeit verdaut werden müssen, auch den Abbaus von Alkohol unterstützen. Schwerer zu verdauende Speisen sind nicht zu empfehlen, denn sie belasten den Körper und wirken sich auf das Gewicht aus – meist in negativer Art.

Wie stets beim Konsum von Alkohol sollten Sie maßvoll sein.  Stellen Sie den Genuss in den Vordergrund und hören Sie auf Ihren Körper. Dann können Sie eine "Freundschaft" pflegenen – und ein oder zwei Gläser Wein werden Ihrer persönlichen Gemeinschaft aus Körper und Seele wohl gefallen

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