Hongkongs Liebesaffäre mit Burgund, Spanien und Italien

22.11.2013 - arthur.wirtzfeld

CHINA (Hongkong) - Die Weine aus Bordeaux stehen in China zwar noch an erster Stelle, aber die Nachfrage nach Weinen aus dem Burgund steigt merklich. Dies war auf der letzten Hong Kong International Wine & Spirits Fair Anfang November spürbar. "Die Nachfrage nach den Weinen Burgunds war besonders deutlich", bestätigt auch Paulo Pong, CEO der chinesischen Weingruppe und Importeurs Altaya. "Wir werden unser Portfolio entsprechend aufstocken, weil wir hier ein stetiges Wachstum sehen."

 

"Es ist eine natürliche Phase in einem aufkommenden Weinland, dass sich erst auf Bordeaux konzentrierte und sich nun zwar nicht abwendet, aber interessiert andere Weinregionen und auch andere Weinländer entdeckt", sagt Paulo Pong. In Bezug zu den Weinmengen, die aus China gefordert werden, hat Burgund allerdings ein Problem. Hier werden auch in Zukunft längst nicht die Mengen produziert werden, die China benötigt. "Dennoch entwickeln sich die Geschäfte mit den Weinen Burgunds bestens", berichtet Paulo Pong.

Ein weiterer Trend war auf der International Wine & Spirits Fair auszumachen - die Hinwendung der Importeure auf die Weinländer Italien und Spanien. Auf diese Chance haben diese Weinländer nicht nur gewartet sondern diese auch erkannt. Entsprechend haben sich Spanien und Italien vorbereitet und waren auf breiter Front während der International Wine & Spirits Fair vertreten. "Früher haben wir beklagt, dass es in Hongkong keine guten spanischen Restaurants gibt", erzählt Paulo Pong. "Und heute finden wir diese überall und laufend sprießen Tapas-Bars an jeder Ecke aus dem Boden. Genau die brauchen wir, um unsere spanischen Weine einzusetzen."

Den Wirbel, den es in den letzten Jahren noch um die Bordeaux Weine gab, hat sich offensichtlich gelegt. Anstelle dessen sind konzentrierte Geschäftsinteressen auch hinsichtlich der Weine anderer europäischer Weinländer erkennbar - aber die Europäer sind noch längst nicht über dem Berg. "Wir stellen fest, dass die Geschäfte mit europäischen Weinen außerhalb des Bordeaux-Hypes anziehen, aber ob wir den Verkauf auf Dauer gewährleisten können hängt an vielen Faktoren ab. Neben dem Preis-Leistungsverhältnis und der Akzeptanz des chinesischen Konsumenten sind ausreichende Mengen sehr wichtig", sagt Paulo Pong.