Etiketten von "London Cru" dürfen weder Jahrgang noch Rebsorte enthalten

07.08.2014 - arthur.wirtzfeld

UK (London) - Die zuständigen Behörden haben der London Cru Urban Winery untersagt, die Rebsorte und den Jahrgang auf ihren Weinetiketten zu verzeichnen. Das "Stadtweingut", dass die Trauben zur Vinifizierung ausschließlich importiert, hat sich auf die Rebsorten Chardonnay, Syrah, Cabernet Sauvignon und Barbera spezialisiert. Der aktuell zur Füllung anstehende Traubensaft stammt von Weingütern aus Frankreich und Italien (...wir berichteten über die Gründung: "London Cru - Londons erstes Boutique-Weingut")

 

Laut den Behörden muss London Cru die Weine umbenennen, nachdem das Vorhaben des Stadtweingutes nicht den Vorschriften der Europäischen Union entspricht. Anstatt Rebsorte und Jahrgang steht auf den Etiketten "SW6 Weißwein" oder "SW6 Rotwein", durchnummeriert mit den Ziffern 1, 2, 3, und so weiter. SW6 steht dabei für die Postleitzahl - Firmensitz des in West-London ansässigen Abfüllers.  

"Leider und vielleicht auch zwangsläufig hat mal wieder die Bürokratie über den gesunden Menschenverstand gesiegt", kommentieren Cliff Roberson, Gründer des Roberson Weinhandels sowie Investor Will Tomlinson die behördliche Anweisung. "Als wir London Cru gründeten wussten wir, dass wir nie den Status einer Appellation haben würden, da wir ja den Traubensaft nicht herstellen, sondern uns liefern lassen. Darauf haben wir uns eingelassen", sagt Roberson. "Was wir allerdings nicht erwartet haben war, dass wir weder Jahrgang noch Rebsorte auf den Etiketten verzeichnen dürfen."  

London Cru, das mit Kürzeln auf den Etiketten arbeitet, wird sich ein eigenes System überlegen müssen, um dem Verbraucher Jahrgang wie Rebsorte zu signalisieren. "Es wird uns eine Menge Arbeit und Zeit kosten, bis wir geeignete Bezeichnungen kreiert haben und bis unsere Kunden diese verinnerlicht haben", sagt Will Tomlinson.