Médoc & Co. vom Hagel verwüstet

16.06.2014 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Bordeaux) - Heftige Hagelstürme über Südwestfrankreich haben umfangreiche Schäden in den Weinbergen des nördlichen Médoc verursacht. Rund 500 Hektar Rebflächen sind beschädigt, besonders rund um Lesparre, Saint-Yzan und Prignac-en-Médoc. Der Hagel hat just in der entscheidenden Blütezeit zugeschlagen. Die Winzer sind noch dabei die Schäden gänzlich zu bewerten.

 

"Hier im Pauillac sind wir glimpflich davon gekommen. Aber nur einige Kilometer weiter sind die Rebanlagen völlig verwüstet. Das bedeutet völliger Verlust der Ernte", wird Charles Chevallier, technischer Verwalter von Château Lafite Rothschild in regionalen Medien zitiert. "Dabei hofften viele auf eine gute Ernte in diesem Jahrgang, vor allem nachdem schlechtes Wetter die kleinste Ernte nach 22 Jahren in 2013 verursachte."

Jean-Christophe Mau, Eigner von Château Preuillac im Médoc berichtet von bis zu 80 Prozent zerstörten Reben. Dabei war er überzeugt, dass sich die Reben in dieser Periode von den Unbilden des vergangenen Jahres erholen würden. "Ja, es hat uns voll erwischt und ich habe nur schlechte Nachrichten. Aber das ist die Natur, da können wir nichts machen", kommentiert Jean-Christophe Mau resignierend die Verwüstung seiner Anlagen.

Antoine Médeville, Berater für Qualitätssicherung bei der Oenoconseil für die Bereiche Médoc, Haut-Médoc, Listrac, Moulis, Margaux, Pauillac, Saint-Julien und Saint-Estèphe berichtet, dass die Schäden in der gesamten Region nach ersten Angaben der Erzeuger sehr unregelmäßig zu verzeichnen sind. "In der Region Saint-Estèphe haben wir Teile, die zu 25 Prozent aber auch Teile, die zu 100 Prozent zerstört sind", sagt Médeville. "Das wird einige Erzeuger in arge finanzielle Bedrängnis bringen. Wobei viele gehofft hatten mit einem guten Jahrgang 2014 gerade so über die Runden zu kommen."