Languedoc verklagt US-Importeur

30.01.2015 - arthur.wirtzfeld

USA (New Jersey) - Die französische Weingruppe Vignerons de la Mediterranée hat eine Klage gegen ihren Ex-US-Importeur beim zuständigen Supreme Court im US-Bundesstaat New Jersey eingereicht. Der Vorwurf lautet auf Vertragsbruch und beziffert einen Schaden von über 600.000 Euro. Die Vignerons de la Mdeiterranée, die auch Teil der 2.500 mitgliedstarken Winzergruppe Val d'Orbieu sind, beschuldigen Pasternak Wines, durch sein Verhalten den Umsatz mit Pays d'Oc Weinen wissentlich und willentlich beschränkt zu haben.

 

Pasternak Wines, die eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Domaines Barons de Rothschild (DBR) sind, importieren auch Generalimporteur deren in die USA. Daher wurden in der Anklageschrift die DBR auch als Mitschuldige benannt. Die Vignerons de la Mediterranée erläutern in der Anklage weiter, das Pasternak die Vertriebsrechte ihrer Weine ohne Rücksprache verkauft habe. Auch daher bedingt wäre der Verkauf ihrer Produkte benachteiligt worden. Der Schaden wurde in der Anklageschrift mit 613.749,60 US-Dollar zuzüglich Zinsen und Anwaltsgebühren angegeben.

Sowohl Pasternak Wines als auch die DBR sehen kein schuldhaftes Verhalten. Christophe Salin, Vorsitzender der DBR und bei Pasternak, sagt, dass der Vertrag seitens der Val d'Orbieu bereits in der Mitte des letzten Jahres gekündigt worden sei und der neue Vertriebspartner für die Languedoc-Weine, ein Ex-Mitarbeiter von Pasternak Wines, die Geschäfte übernommen hätte. „Wir waren über zehn Jahre mit 70 Prozent Anteile der führende Geselleschafter von Pasternak Wines, bis wir in 2013 mit 100 Prozent die komplette Kontrolle übernommen haben“, sagt Salin. 

Während Pasternak Wines die bisherigen Anfragen der Vignerons de la Mediterranée unbeantwortet lässt, meinen Kenner der Handelsszene, dass „im Kern eine Vertragsverletzung bedingt durch Interessenskonflikte schon möglich sei“. Die Anklage - am 5. Januar eingereicht - lässt Paternak Wines noch 30 Tage Zeit, um zu reagieren.