Im Rückblick - Weinherbst 2015: Sonnige Toskana

15.01.2016 - arthur.wirtzfeld

ITALIEN (Florenz) - Den Jahrgang 2014 würden die Winzer in der Toskana gerne aus ihrem Gedächtnis tilgen. Damals versaute ein nasser und feuchter Sommer mit Schimmel, in einigen Regionen sogar mit invasivem Befall von Fruchtfliegen, die Entwicklung und Qualität der Trauben. Aber 2015 war alles anders, war fast alles gut. Zur starken Sonneneinstrahlung und Hitze gesellten sich kühle Nächte, was vor allem die Trauben des Sangiovese mit Ausgewogenheit dankten.

 

Die Gute Nachricht: Die Winzer der Toskana sind begeistert über die Qualität ihrer 2015er Weine, insbesondere des Sangiovese. Die Trauben in Montalcino, Chianti Classico und Montepulciano seien bestens gewesen, berichten die Winzer. Der sehr kühle Jahresbeginn und der folgende milde aber regnerische Frühling haben die Grundwasservorräte ausreichend aufgestockt. Zwischenzeitlicher Regen gegen Mitte August unterstützte die Reifung der Trauben, die zwischen dem 3. und 29. September geerntet wurden.

Die schlechte Nachricht: Die Renditen sanken in vielen Bereichen zwischen zehn bis zu 30 Prozent - vornehmlich auch wegen kleinerer Beeren. Teilbereiche waren herausfordernd. Entlang der Küste war das Wetter zum Teil unregelmäßig - vor allem auch in Bolgheri und der Maremma. Hier hatten die weißen Trauben zu kämpfen.

Durch die Bank berichten die Winzer von spektakulären Trauben des Sangiovese, warnen aber auch davor, dass im Keller noch viel getan werden muss und die Entwicklung der Weine abzuwarten sei. Die weißen Rebsorten, deren Trauben die Winzer das Prädikat vielversprechend verliehen, litten zumeist an der Hitze was die Entwicklung der Säure behinderte - ob diese ausreicht, werden wir dann erfahren.