Bier-Krise

Heineken will 8‘000 Stellen abbauen

Text: Eva Pensel | Veröffentlicht: 12. Februar 2021


Der Bierkonzern Heineken hat 2020 rote Zahlen geschrieben und plant nun den Abbau von 8‘000 Stellen. Das Geschäft habe sich aufgrund der Schliessungen von Bars und Restaurants verschlechtert. Wie das Wirtschaftsportal von Handelszeitung und Bilanz berichtet, ist der Personalabbau, der fast ein Zehntel der Belegschaft ausmacht, ein Teil des Sparziels von zwei Milliarden Euro bis 2023.

Teil des Abbauprogramms, das im Herbst 2020 angekündigt wurde, ist die Senkung der Personalkosten in der Amsterdamer Zentrale und in den Regionalbüros der Niederlande um ein Fünftel. Laut der F.A.Z. dürften damit 300 Arbeitsplätze entfallen.

Von den zwei Milliarden Euro Sparziel, sollen 350 Millionen Euro durch den Personalabbau eingespart werden. Auch höhere Produktivität und Neuerungen in der Logistik und im Produktangebot sollen Ersparnisse ermöglichen. Offen ist im Moment noch, wie vielen Beschäftigten betriebsbedingt gekündigt wird und wie sich der Stellenabbau über den Globus verteilt.

Geschlossene Gastronomie als Hauptgrund

Die Covid-19-Pandemie setzt dem Bierriesen zu. Bars und Restaurants sind teilweise monatelang geschlossen. Zwar konnten sie im Lebensmitteleinzelhandel etwas Zuwachs verzeichnen, aber nicht genug, um den fehlenden Gastronomie-Umsatz zu kompensieren.

Der Gesamtumsatz sank um ein Sechstel auf 23,8 Milliarden Euro, was einen Verlust von 204 Millionen Euro ausmacht. Die internationalen Nettoerlöse sanken um 17,7 Prozent auf 19,7 Milliarden Euro. Nach eigenen Angaben habe der Konzern seine Abnehmer in der Krise unterstützt. Gaststätten wurden rund 50 Millionen Euro Miete erlassen.

Für das laufende Jahr prognostiziert der Heineken-Vorstand einen Umsatz und ein Betriebsergebnis unter dem Niveau von 2019.

Angestellte in Deutschland und Schweiz vorerst verschont

Gut 250 Biermarken gehören zu Heineken, wie Desperados, Foster’s Murphy’s, Krusovice und Amstel. Knapp 13 Prozent des globalen Bierausstosses werden in diesen Brauereien produziert, womit Heineken auf der globalen Rangliste auf Platz zwei liegt, hinter dem Konzern AB Inbev.

In Deutschland hat das Unternehmen rund 140 Mitarbeiter, die laut Heineken nicht vom Stellenabbau betroffen sind.

In der Schweiz produziert Heineken die Marken Calanda, Eichhof, Haldengut, Ittinger und Ziegelhof. Die Schweizer Tochtergesellschaft Heineken Switzerland sei, laut der Handelszeitung, nicht vom Stellenabbau betroffen.

 

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