Duo-dynamisch

Ferriére, Durfort-Vivens & Co.

mit Claire Villars-Lurton und Gonzague Lurton

…Haut-Bages Libéral, La Gurgue, Acaibo – die Liste der Güter, die das Traumpaar Claire Villars und Gonzague Lurton verwaltet, ist so lang, dass sie glatt unsere Titellinie sprengt.

Ja, wir sind ein echtes Winzerpaar! Ich bin für Haut-Bages Libéral, Ferrière und La Gurgue zuständig, Gonzague für Durfort Vivens – ausser La Gurgue alle Cru Classés 1855 zugeordnet und ausser Haut-Bages Libéral (Pauillac) alle in Margaux angesiedelt. Gemeinsam leiten wir Acaibo in Sonoma. Mit dem kalifornischen Abenteuer haben wir 2012 begonnen. Irgendwie tat es gut, zwischenzeitlich etwas Distanz zu Bordeaux zu kriegen. Ich packe gerne selber mit an. Doch wenn ich in Margaux eine Rebschere in die Hand nehme oder einen Gärtank reinigen will, kommt sofort jemand angerannt, nimmt mir das Werkzeug aus der Hand und sagt entrüstet: Aber Madame, dafür sind wir doch da. Auf Acaibo können wir wieder tun, was wir mögen: Landwirtschaft betreiben, uns selber die Hände schmutzig machen. In Bordeaux ist das nicht mehr möglich. Unsere Weine gelten als Luxusprodukte. Hier kommt die Verbindung zur Natur schon etwas zu kurz. Vielleicht bringt das wachsende Interesse für umweltbewussteren Rebbau eine Änderung. Wir sind dieses Abenteuer auf Ferrière und Durfort gemeinsam angegangen, ich seit 2007, Gonzague drei Jahre später. Heute sind beide Güter biodynamisch zertifiziert. Ich bin die Speedy Gonzales der Familie, Gonzague der ruhende Pol, der mich ab und wann nett, aber bestimmt wieder zurück auf den Boden der Wirklichkeit holt.

Unser Engagement für umweltbewussten Rebbau versuchen wir seit langem auch im Alltag zu leben. Huhn und Horn auf dem Bild sind symbolisch. Wir essen gesund: Ich pflege meinen Gemüsegarten, kaufe beim Biometzger Fleisch. Auf Ferrière habe ich meinen Hühnerstall mit fünf Hennen und einem Gockel. Da gibt es täglich frische Eier. Wir haben Hecken gepflanzt und sähen Goldklee an, für die Bienen, denen es hier in Margaux, wo es fast nur mehr Reben gibt, an Blumen fehlt. Bald werden hier auch Schafe weiden. Ferrière mit seinem Park und seinen Bäumen ist unsere grüne Insel, wo wir mit unseren drei Kindern befreiter atmen, unser kleines Paradies.