Gewinn sinkt um über 40 Prozent im ersten Halbjahr 2020

Streit mit China zwingt Treasury Wine Estates zu Umstrukturierungen

Text: Linus Bauer | Veröffentlicht: 21. Februar 2021


Der australische Weinriese Treasury Wine Estates hat im ersten Halbjahr 2020 herbe Verluste eingefahren. Der Nettogewinn sank gemäss Reuters um 43 Prozent auf 120,9 Millionen australische Dollar. Das zweite Halbjahr soll sogar noch schlechter ausfallen.

Ein gewichtiger Grund für die Verluste sind die anhaltenden Streitigkeiten mit China. Aufgrund von Antidumpingzöllen sind die Exporte der australischen Weinindustrie nach China stark zurückgegangen. Lesen Sie hier mehr dazu. Laut Reuters erwirtschaftete Treasury Wine Estates bis anhin rund einen Drittel seiner Einnahmen auf dem chinesischen Markt.

300 Millionen australische Dollar müssen her

Aufgrund der Mindereinnahmen plant Treasury Wine Estates einige Umstrukturierungen. Weniger wichtige Marken und Vermögenswerte sollen verkauft werden. Zur Senkung der Kosten will das Unternehmen zudem einige Mietverträge im Zusammenhang mit Weinbergen und Produktionsstätten auflösen. In der Vergangenheit kündigte Treasury Wine Estates auch an, sich von einigen US-amerikanischen Marken zu trennen. Durch all die Massnahmen sollen mindestens 300 Millionen australische Dollar zusammenkommen.

Mit grossen Gewinnen im chinesischen Markt rechnet der Konzern nicht mehr. Die Einnahmen mit Penfolds und sonstigen hochpreisigen Weinen sollen künftig in anderen Märkten generiert werden. Trotzdem will Treasury Wine Estates in China präsent bleiben. Derzeit kursieren dort nachgeahmte Penfolds-Weine unter Namen wie «Penfunils» und «Benfords». Gegen diese Fälschungen will das Unternehmen weiter vorgehen und die eigenen Marken schützen .

Treasury Wine Estates ist ein australischer Weinhändler und -erzeuger mit Sitz in Melbourne. Zum Unternehmen gehören viele bekannte Weingüter und -marken wie Penfolds oder Wolf Blass.

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