Die Vinexpo will sich modernisieren

06.02.2014 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Bordeaux) - "Wir haben uns die Kritiken zu Herzen genommen und ich kann jetzt schon sagen: Die nächste Vinexpo in Bordeaux wird eine völlig andere Erfahrung", sagt Guillaum Deglise, CEO der weltweit größten Weinhandelsmesse. Der 39-jährige Deglise, früher in Diensten von Laurent-Perrier und Bolinger hat mittlerweile den Mitbegründer der Vinexpo, Robert Beynat, ersetzt.

 

"Wir kommen nicht umhin, die Vinexpo zu modernisieren. Wir müssen attraktiver werden", sagt Deglise. "Es reicht nicht aus, dass die Aussteller sagen, dass sie auf der Vinexpo präsent sein müssen. Ich will erreichen, dass die Besucher sagen, wir müssen zur Vinexpo. Ich kenne das Procedere noch aus der Zeit, wo ich selber Aussteller war. In Bordeaux hatte ich das Gefühl, dass immer die gleichen Leute kamen und immer die gleichen Kollegen präsent waren. Das will ich ändern."

Was die Besucher auf der nächsten Vinexpo genau erwartet wollte Deglise noch nicht verraten. Es sollen aber um die Vinexpo herum Gastveranstaltungen kreiert werden, die ein umfassendes Gefühl erzeugen sollen. Die Satelliten der Vinexpo, die Asia-Pazific-Ausstellungen, erfreuen sich währenddessen einem wachsendem Zuspruch. So ist die Nutzfläche der Vinexpo in Hongkong um 50 Prozent gegenüber 2012 gestiegen und die Standflächen zum nächsten Termin sind jetzt schon zu 90 Prozent gebucht. Und das trotz der Absage der Vinexpo letztes Jahr in Peking.

"Wir schließen einen erneuten Versuch, die Vinexpo auch in Peking zu etablieren, nicht aus. Wir glauben weiterhin, dass es ein großes Potenzial im Norden Chinas gibt", sagt Deglise. Wie sein Vorgänger Beynat räumt Deglise einer Vinexpo in den USA keine großen Chancen ein. "Wir haben den Markt in den USA fest im Blick, aber ich glaube nicht, dass unsere Daseinsberechtigung davon abhängt, in Nordamerika eine Weinshow zu veranstalten. Ich halte Südamerika für viel interessanter. Vielleicht werden wir dort in Zukunft aktiv sein."