„Gt-Weine“ – was verbirgt sich dahinter?

04.05.2014 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Würzburg) - Im „Club Ludwig“ in der Kaiserstraße in Würzburg präsentierten die Studierenden der Staatlichen Technikerschule für Agrarwirtschaft, Fachrichtung Weinbau und Oenologie (Veitshöchheim), jüngst ihre „gt-Weine“ erstmals einem breiten Publikum. „Gt-Weine“ – was verbirgt sich dahinter? Die beiden Buchstaben, die groß auf allen Flaschen zu finden sind, stehen offiziell für große und trockene Weine. Andere Interpretationen, wie „geniale Tropfen“ oder „geile Truppe“ sind aber durchaus erwünscht.

 

Die Studierenden haben ihr Ziel klar definiert: Sie wollen Weine zu erzeugen, die langlebig, einzigartig, authentisch und rebsortentypisch sind. Als Rebsorten waren natürlich Deutschlands No. 1, der Riesling, und Frankens Traditionssorte, der Silvaner, mit von der Partie. Aber auch den internationalen Sorten Weißer Burgunder und Sauvignon Blanc wurde sich gewidmet. Ergänzt wird das Sortiment durch einen Gewürztraminer, einen Blauen Silvaner und einen Alten Satz. Letzterer vereint – wie in früheren Zeiten - sage und schreibe 17 unterschiedliche Rebsorten.

Im Rahmen ihres Studienprojektes haben die 22 angehenden Technikerinnen und Techniker sieben verschiedene Weine erzeugt, die der Vorgabe „groß“ und „trocken“ entsprechen. „Es war nicht immer ganz leicht, alle unter einen Hut zu bringen“, war aus den Reihen der Studierenden zu hören. Die Technikerschüler kommen aus ganz unterschiedlichen Regionen Deutschlands (Baden, Pfalz, Mosel, Mittelrhein, Saale-Unstrut, Württemberg und Franken) und mussten sich zunächst einmal über die verschiedenen Weinstile und Philosophien einig werden. Angefangen mit dem Rebschnitt im März 2013 lagen alle Arbeiten im Weinberg und im Keller in der Hand der Studierenden. Die Entwicklung eines Marketingkonzeptes gehörte selbstverständlich ebenfalls mit dazu.

Warum große Weine immer nur zur gehobenen Küche? Warum nicht auch zum Picknick oder zu Fast Food, dachten sich die angehenden Weinbautechniker und holten sich den bekannten Sommelier Rakhshan Zhouleh (München) mit ins Boot. Zu den sieben Projektweinen suchte er das jeweils passende Fast-Food-Gericht aus, das bei der Premiere im „Club Ludwig“ vom Restaurant „Burgerheart“ serviert wurde. Zum Grünen Silvaner gab es einen Burger mit Lorbeersenf, zum Blauen Silvaner hingegen eine Bratwurst mit Kreuzkümmelsenf. Der Gewürztraminer gesellte sich zu Sushi mit frischer Papaya, der Alte Satz zu Bruschetta mit Wildkräutern. Zum Weißen Burgunder wurde eine Fischsemmel mit Pfeffer und Algen, zum Riesling eine Currywurst mit Orangen-Mandarinensenf und zum Sauvignon Blanc eine Frühlingsrolle mit Zitronengrasemulsion gereicht.

Die Weine sind alle in schlanke, braune Schlegelflaschen gefüllt, mit denen die Verbundenheit zum deutschen Wein ausgedrückt werden soll. Der elegante Flaschenaufdruck – auf ein Etikett im herkömmlichen Sinne wird verzichtet – unterstreicht die Wertigkeit der Weine.