Veuve Clicquot im Farben-Streit

01.02.2014 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Reims) - Ein kleiner Weinproduzent aus der italienischen Region Kampanien hat die volle Aufmerksamkeit des zu Moet Hennessy gehörenden Champagne-Hauses Veuve Clicquot. Alles dreht sich um die Grundfarbe eines Flaschenlabels. Der italienische Winzer Ciro Picariello "... würde das markenrechtlich geschützte 'Veuve Clicquot-Gelb' widerrechtlich nutzen ...", argumentiert Veuve Clicquot.

 

"Es geht nicht um formale rechtliche Schritte gegen den Erzeuger aus Italien, der sieben Hektar Rebflächen im Anbau hat und der neben seinen Hauptweinen nur rund 3.000 Flaschen aus Fiano d' Avellino-Trauben mit einem gelben Etikett versieht", sagt ein Sprecher von Veuve Clicquot. "Wir haben Ciro Picariello Ende letzten Jahres angesprochen, um ihn auf die Ähnlichkeit in Bezug zur gelben Farbe unserer Etiketten hingewiesen. Um eine Assoziation zwischen beiden Produkten zu vermeiden haben wir Picariello gebeten, entweder die sehr ähnliche Etikettierung zu unterlassen bzw. eine andere Farbe zu verwenden."

Währenddessen läuft in Italien eine unterstützende Twitter-Kampagne für Ciro Picariello mit dem Hashtag "#boicottalavedova" (Boycottiert die Witwe), was sich auf die verwitwete Madame Clicquot bezieht - das französische Wort "Veuve", italienisch "vedova" bedeutet "Witwe". Zu den Gesprächen mit Veuve Clicquot wie auch zu den Internet-Aktivitäten war von Picariello bisher keine Stellungnahme zu vernehmen. Aktuell hat sich noch eine italienische Medien-Webseite in die Diskussion im Internet eingeschaltet und argumentiert: "Das Etikett auf Picariellos Flaschen ist orange und nicht gelb".

"Wir achten weltweit auf unsere Markenrechte", sagt das Champagne-Haus Veuve Clicquot. "Unsere gelbe Farbe für die Etiketten und die begleitenden Werbemittel haben wir in der Europäischen Union, in den USA und Australien schützen lassen. Italien fällt somit auch unter das Markenschutzrecht. Wir versuchen die Angelegenheit stressfrei zu regeln, befinden uns momentan mit Ciro Picariello in einer gütlichen Diskussion und erwarten eine einvernehmliche Lösung."