Weingut Abril: Die neue Mannschaft steht

13.07.2015 - R.KNOLL

DEUTSCHLAND (Vogtsburg im Kaiserstuhl) - Nach dem überraschenden Ausscheiden von Betriebsleiter Armin Sütterlin noch vor der ProWein 2015 (gesundheitliche Gründe wurden angegeben) und dem fast zeitgleichen Weggang von  Kellermeister Ingo Ehret (er heuerte bei Blankenhorn in Schliengen an) hat die Unternehmerfamilie Haub (u.a. Tengelmann) die Führung im 20-Hektar-Weingut Abril in Bischoffingen neu geordnet. Dabei setzt man voll auf die Jugend. Neue Weingutsleiterin ist Eva Maria Köpfer (31). Ihr zur Seite steht als Außenbetriebsleiter Sebastian Faber (30), der schon seit 2010 im Haus als Kellermeister tätig ist. Dieses Amt übergab er jetzt an einen Neuling im Betrieb, Daniel Hank (29), der in Geisenheim studierte, fünf Jahre beim unbekannten Franz Xaver-Hof in Waldkirch-Buchholz und zuletzt beim renommierten Weingut Fritz Waßmer in Bad Krozingen-Schlatt als Kellermeister tätig war. 

 

Die neue Chefin kommt aus einem Gastronomiebetrieb in Schelingen. Nach der Ausbildung zur Hotelfachfrau folgten Stationen im Weingut Schloss Ortenberg und in der Winzergenossenschaft Oberbergen. 2009 absolvierte sie an der Deutschen Wein- und Sommelierschule die Sommelier-Ausbildung. Bei Abril war sie bereits seit 2012 für die Betreuung von Gastronomie und die Events verantwortlich, kennt also die Internas sehr gut. Die junge Dame ist auch politisch aktiv; für die CDU zog sie letztes Jahr in den Vogtsburger Ortsschafts- und Gemeinderat ein, wo sie sich besonders um touristische Belange kümmert.

Der neue Außenbetriebschef Faber kann internationale Erfahrung vorweisen. Er war bereits in Weingütern in Österreich, Neuseeland, Italien und Frankreich tätig. Die berufliche Basis des gebürtigen Pfaffenweilers Hank ist die Weinküfer-Ausbildung und ebenso ein Weinbau- und Oenologiestudium in Geisenheim mit einem Auslandssemester in der ambitionierten Südtiroler Genossenschaftskellerei St. Michael-Eppan.

Das Trio freut sich über die Chance, einen Kaiserstühler Vorzeigebetrieb weiter voran zu bringen. Man ist glücklich über die Rahmenbedingungen in der 2012 fertiggestellten, mit Architekturpreisen gelobten Kellerei. Der Fokus soll sich in Zukunft noch mehr auf die Burgunder-Familie ausrichten. Das Ecovin-Siegel für den biologischen Ausbau will man mehr in den Vordergrund rücken und die betriebsinterne Ordnung mit den Kategorien Frucht, Stein und Zeit populärer machen. Im Export sieht Köpfer noch Zuwachsmöglichkeiten.