Brunello di Montalcino DOCG

Consorzio del Vino Brunello di Montalcino

Weltwein aus der Toskana

Auf einem Hügel im Herzen der südlichen Toskana liegt ein Juwel des italienischen Weinbaus: Montalcino, die Heimat des DOCG-Weines Brunello di Montalcino, der einzig und allein aus der  Sangiovese-Traube gekeltert werden darf. Aktuell sind die Annata 2017 und die Riserva 2016 auf dem Markt.

Die Besonderheit des Brunello di Montalcino DOCG liegt in seinem einzigartigen, facettenreichen Terroir: Von gerade mal 2100 Hektar Rebfläche und aus einer einzigen Rebsorte werden von 257 Kellereien unterschiedlichste Interpretationen eines Brunello kreiert.

Insgesamt sind heute im Anbaugebiet 4300 Hektar mit Reben bestockt, von denen 3500 für DOC- und DOCG-Weine  registriert sind (darunter 2100 für Brunello di Montalcino DOCG, 510 für  Rosso di Montalcino DOC, 50 für Moscadello di Montalcino DOC, 480 für Sant'Antimo DOC). Das Anbaugebiet liegt rund um die Gemeinde Montalcino (564 Meter über dem Meeresspiegel) 40 km südlich von Siena und wird von den Tälern Orcia, Asso und Ombrone begrenzt. Das Klima, mediterran und überwiegend mild, aber auch gut ventiliert, sorgt für einen optimalen Reifeprozess und ist ideal für die Herstellung von langlebigen Weinen.

Die Geburtsstunde des Brunello von Montalcino schlug im 19. Jahrhundert, als eine kleine Gruppe Weinbauern begann, einen Rotwein aus lokalen Trauben herzustellen. Als Gründervater des Brunello von Montalcino gilt allerdings Clemente Santi: Auf seinem Weingut Il Greppo experimentierte er mit Sangiovese und war einer der ersten, der Brunello auch über die Grenzen der Toskana hinaus bekannt machte. Es war 1865, als Clemente Santi das offizielle Debüt der ersten Flasche mit der Appellation Brunello di Montalcino unterzeichnete, die vier Jahre später mit der ersten Silbermedaille des Landwirtschaftskomitees von Montepulciano ausgezeichnet wurde. Aber noch für lange Jahre blieb der Brunello ein rarer Wein, der nur Feinschmeckern bekannt war. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert entwickelte er sich von einer teuren Delikatesse für eine kleine Elite zu einem weltweit bekannten Symbol der besten Weine aus Italien.

Mit Einführung der Qualitätsmarke DOC zählte er bereits 1966 zu  den ersten italienischen Weinen, die den Titel Denominazione di Origine Controllato tragen durften. Im Jahr 1980 wurde der Brunello di Montalcino dann auch als erster Wein Italiens mit der DOCG (Denominazione di Origine Controllata e Garantita) gekennzeichnet. Von da an wurden alle Flaschen mit einem amtlichen Siegel versehen, das ihre Herkunft bestätigt. In Folge eroberte der Brunello den globalen Markt, auch aufgrund der steigenden Anzahl an Weinkellern und produzierten Flaschen.
Die Rebberge von Montalcino werden zu einem grossen Teil nach biologischen Kriterien bewirtschaftet (der Prozentsatz ist dreimal höher ist als der italienische Durchschnitt). Laut einer Analyse des Weinkonsortiums Brunello di Montalcino (von Mai 2021 und auf Grundlage der Daten der Zertifizierungsstellen) geht die Qualität des Fürsten der toskanischen Weine Hand in Hand mit seinem Bio-Anteil, der fast 50 Prozent der für das DOCG bewirtschafteten Rebfläche ausmacht: 106 von 257 Kellereien arbeiten nach nachhaltigen Kriterien. Allerdings machen in einem Gebiet, das sich durch eine bemerkenswerte Biodiversität auszeichnet, Weinberge auch nur 15 Prozent der Gesamtfläche aus. 

Seit einem Jahr kann man sich dem Wein und seinem Anbaugebiet auch auf neue, interaktive Weise nähern: Der Tempel des Brunello – Il Tempio del Brunello - wurde im Juli 2021 im monumentalen Komplex des ehemaligen Klosters Sant’Agostino im Herzen von Montalcino eingeweiht und offeriert eine innovative, emotionale Reise, um einen der berühmtesten Rotweine der Welt zu entdecken. Ziel ist es, das kleine toskanische Dorf durch ein umfassendes, audiovisuelles und degustatives Erlebnis kennenzulernen, das den Brunello als Ausgangspunkt für eine Reise durch Geschichte, Archäologie, künstlerisches Erbe, Landschaft und einzigartige Produkte wie Safran, Öl und Trüffel nimmt.
Der überdachte Kreuzgang des ehemaligen Klosters ist Ausgangspunkt für die verschiedenen Erlebnis- und Sinnespfade. Hier befindet sich auch eine Workstation mit Virtual-Reality-Viewern, die ein vollständiges Eintauchen in eine Landschaft aus Weinbergen, Wäldern und borghi plus einen Blick aus der Vogelperspektive auf Stadt und Umgebung ermöglichen. Weiter geht es in einen virtuellen Keller, um die Weinproduktion hautnah zu erleben, schliesslich folgen noch Archivinterviews mit den Protagonisten des Erfolgs der Appellation.
Der Museumskomplex beherbergt auch die Enoteca Bistrot, einen modernen Verkostungsraum, in dem der Besucher über eine App den Brunello seiner Wahl finden und natürlich auch geniessen kann.