Bic schreibt Weingeschichte

De Ferrand

Gonzague de Lambert signiert seine Flasche mit dem Griffel, der am längsten schreibt: Das in stolzer Höhe gelegene Weingut in Saint-Émilion gehört der Familie des Bic-Erfinders Baron Bich.

«Ein Bic schafft bis zu drei Kilometer Schrift, er ist kein Wegwerfprodukt», sagt Verwalter Gonzague de Lambert stolz. Dem Unternehmer, der de Ferrand 1977 erworben hat, ist der Verkostungssalon gewidmet, mit einem Fresko, das ganz mit Bic-Kugelschreibern geschaffen wurde. Seit 1994 sind Baron Bichs Tochter Pauline und ihr Ehemann Philippe Chandon-Moët für de Ferrand zuständig.

Château de Ferrand ist ein grosses Gut mit 42 Hektar Reben an einem Stück, eine Seltenheit in Saint-Émilion, zwischen 85 und 105 Metern Höhe auf einem Lehm-Kalkplateau gelegen, ganz von Wald und einem zehn Hektar grossen Park umgeben. «Wir arbeiten in einer harmonischen, magischen Umgebung!», erzählt Gonzague begeistert. «Unsere Böden sind sehr abwechslungsreich. Mal ist da eine Lehmschicht, mal tritt der Kalk praktisch an die Oberfläche, mal liegt er unter 30 Zentimetern Erde begraben. Wir haben eine präzise Karte erstellen lassen, um unser Terroir besser zu verstehen. Nach zehn Jahren naturnahen Rebbaus (Terra Vitis, hohe Umweltverträglichkeit HVE, ISO 14100) stellen wir aktuell auf Bio-Anbau um.» De Ferrand ist geradezu ein Archetyp des klassischen Saint-Émilion, fleischig, aber auch von besonderer Frische, ausgesprochener Mineralität und Raffinesse, die er am besten ausdrückt, wenn man ihn etwas reifen lässt.