Argentinien

Rebfläche

221 000 Hektar

Produktion

rund 1,9 Milliarden Liter

Top 3-Traubensorten

Malbec, Cabernet Sauvignon, Chardonnay

Weinart

Konzentrierte und gut strukturierte Weine

Das sechstgrösste Weinerzeugerland der Welt hat sich in den letzten 25 Jahren mit der Sorte Malbec als Referenzgewächs eine starke Stellung in der internationalen Weinszene geschaffen. Mendoza, das Zentrum der argentinischen Weinproduktion verfügt nach Ansicht vieler Fachleute über schlicht perfekte Bedingungen zum Anbau von Qualitätsgewächsen. Karge Böden, kaum Niederschläge in der Vegetationsperiode, aber doch genügend Wasser aus den nahegelegenen Anden – das sind ideale Qualitätsfaktoren.

Geschichte

Im Gegensatz zu Nordamerika fanden die Entdecker in Argentinien kaum heimische Wildreben. Darum pflanzten die spanischen Konquistadoren nahe der Stelle, wo der Rio de la Plata in den Atlantik mündet, schon ab 1540 erste europäische Reben, die sie auf ihren Schiffen mitgebracht hatten. Zwischen 1554 und 1556 legte dann der spanische Priester Juan Cidrón verschiedene Rebberge zur Produktion von Messwein an. Unter anderem soll er in dieser Periode auch in Mendoza einen ersten Weinberg bepflanzt haben. Als Wegbereiter des modernen argentinischen Weinbaus gilt Don Tiburcio Benegas, der 1883 die heute noch sehr bekannte Bodega Trapiche gründete. Schon zuvor hatte der französische Agronom Aimé Pouget (1821 bis 1875) auf Initiative der Regierung geeignete Rebsorten selektioniert und nach Argentinien eingeführt, darunter auch den Malbec. Grosse Einwanderungsströme von weinkundigen Emigranten aus Italien, Spanien und Frankreich brachten viel Know how ins Land und steigerte zudem die Nachfrage nach Wein. Noch Mitte der 70er Jahre wurde in Argentinien auf immensen 350 000 Hektar vor allem einfache Tafelweine für den lokalen Verbrauch produziert. Ab den 80er Jahren begann die Qualitäts-Revolution mit Sorten wie Chardonnay, Malbec und Cabernet Sauvignon ein.

Regionen

In Argentinien wird in rund zehn Regionen Weinbau betrieben, in der im nordwestlichsten Zipfel des Landes gelegenen Region Salta befindet sich auf 3 000 Meter über Meer (Finca Colomé) der höchstgelegene Rebberg der Welt. Im Süden ist der Weinbau in den letzten 20 Jahren bis in extreme «Cool Climate»-Gebiete in Patagonien vorgestossen. In Bezug auf die Rebfläche spielt aber Mendoza mit seinen Subregionen ganz klar die Hauptrolle. Hier werden heute über 70 Prozent der argentinischen Weine abgefüllt. In Höhenlagen von 800 bis 1 200 Meter über Meer reifen in kargen Böden und trockenem Klima überaus charaktervolle Gewächse.

Weine

Vor allem aus der Sorte Malbec, aber auch aus Cabernet Sauvignon und Chardonnay entstehen Weine von internationalem Format. Aus der weissen Sorte Torrontes und dem roten Gewächs Bonarda, die in der Vergangenheit einfache Trinkweine ergaben, werden heute ebenfalls Qualitätsweine gekeltert.

Rebfläche und Produktionsmenge

Auf einer Rebfläche von 221 000 Hektar produzieren derzeit etwa 1 500 Kellereien jährlich rund 1,2 Milliarden Liter Wein. Davon werden rund 200 Millionen Liter exportiert.