#rieslingbirthday

Happy Birthday Riesling!

Text: Eva Pensel | Veröffentlicht: 13. März 2021


Die Leitsorte Deutschlands feiert heute ihren 568. Geburtstag: der Riesling! Am 13. März 1435 wird die Riesling-Rebe erstmals schriftlich erwähnt. Die ganze Weinwelt feiert in den sozialen Medien mit dem Hashtag #rieslingbirthday. Den Geburtstag haben wir zum Anlass genommen, alle Fakten rund um den Riesling zusammenzufassen.

Anbau & Charakteristiken

Riesling ist eine natürliche Kreuzung aus Heunisch × Vitis vinifera subsp. sylvestris und Traminer-Klon. Die lange Reifezeit und Frostfestigkeit zeigen die Verwandtschaft mit Wildreben. Besonders in nördlichen, eher kühlen Weinbaugebieten fühlt sich der Riesling wohl und zählt zu den langsam reifenden Weinsorten. So bekommen die Reben im Herbst ausreichend Sonne und Wärme für ihren ausgezeichneten Geschmack. Die Riesling-Traube ist dichtbeerig und die Beeren sind klein bis mittelgross, rund und haben eine grüngelbe Farbe mit schwarzer Punktierung.

Deutschland ist mit knapp 45 Prozent der Anbauflächen der Riesling-Weltmeister. Zu den bedeutenden Anbaugebieten zählen der Rheingau, die Mosel und die Pfalz. Etwa 79 Prozent der Weinberge sind im Rheingau mit Riesling bestockt. Mit 5’895 Hektar (ha) deckt jedoch die Pfalz die grösste Fläche ab, dicht gefolgt von der Mosel mit 5'435 Hektar.

Aber auch Winzer aus dem Elsass oder Österreich punkten mit grossartigen, Weltklasse Gewächsen und spielen in der Oberliga mit. Österreich liegt zwar in Sachen Anbaufläche mit 1'900 Hektar weit hinter den Deutschen, aber das gibt der Qualität keinen Abbruch. Hier ist der Riesling auch unter dem Namen «Rheinriesling» bekannt, so soll er sich vom «Welschriesling» abgrenzen, der übrigens nicht mit dem Riesling verwandt ist. Besonders die Wachau ist bekannt für Riesling, aber auch das Kremstal, Kamptal, Traisental und Wien erzeugen ihn.

Im Elsass sind ausgedehnte Reifeperioden möglich, die dann zu Vendanges Tardives oder den noch süsseren Sélections de Grains Nobles führen können, meist wird der Riesling hier trocken ausgebaut. Der Riesling d’Alsace ist für die Klassifizierung Alsace Grand Cru zugelassen.

Ausbau

Riesling-Weine sind bekannt dafür, den Charakter des Bodens widerzugeben und je nach Region ihre ganz eigene Stilistik zu entwickeln. Diese Varietät spiegelt sich auch im Ausbau wider, er bringt grandiose Weine von knochentrocken bis honigsüss auf die Flasche. Durch die ausgeprägte Säure dient die Sorte ausserdem als eine hervorragende Grundlage für die Schaumweinherstellung.

Riesling überzeugt in allen Qualitätsstufen und Geschmacksrichtungen: als unkomplizierter Alltagswein oder harmonischer Prädikatswein. Oft bilden restsüsse und edelsüsse Rieslingweine die Spitze der Qualitätspyramide. Edelsüsse Beerenauslesen oder Eisweine gehören zu den international am höchsten gehandelten deutschen Weinen. Aber auch mit Kabinettweinen schaffen es die Winzer die Säure mit einer feinen Süsse auszubalancieren.

Der aromatische Riesling ist überaus alterungsfähig, er präsentiert sich stets frisch und lebendig, durch seine straffe Säure. Sogar über Jahrzehnte können sich der Extrakt und die Säure positiv entwickeln und das Terroir verstärkter widergegeben werden. Viele Weine erreichen ihre optimale Trinkreife erst nach einigen Jahren. Spitzenweine kann man nahezu unbegrenzt liegen lassen.

Sensorische Eigenschaften

Der «typische» Riesling wird von seiner Säure geprägt. Dazu bietet die Sorte eine immense Bandbreite von Aromen. Diese Vielfalt wird vom Terroir und dem Ausbau des Winzers beeinflusst. Typische Aromen sind Pfirsich, Apfel und Zitrone, diese oft von schiefriger Mineralität abgerundet werden. Im Alter entwickeln die Weine oft einen sogenannten Petrolton.

Foodpairing

Trockene bis halbtrockene Rieslinge: leichte Gerichte, Fisch, Geflügel, Kalbfleisch

Spätlesen: Käse, asiatisches Essen

Edelsüsse Rieslinge: fruchtigem Dessert, zum Aperitif

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