Mosel: Steilvorlage

Rebfläche

8 744 Hektar

Produktion

ca. 624 302 Hektoliter

Top 3-Traubensorten

Riesling, Müller-Thurgau, Elbling

Weinart

fruchtige, sehr harmonische Weissweine mit ausgewogenem Süsse-Säure-Spiel

Mosel ist die Vokabel, die überall auf der Welt verstanden wird. Zumindest unter internationalen Riesling-Fans. Die Ursachen hierfür sind so mannigfaltig wie die Stile der Königsrebe an Mosel, Saar und Ruwer. Der Flecken Erde mit den weltweit meisten Steillagenweinbergen, atlantischen Klimaverhältnissen und extrem mineralischen Böden stellt ein veritables Eldorado für die sensible Rebsorte dar. Dahinter steht eine Weinbaugeschichte, die spannender kaum sein könnte.

Geschichte

Die ersten römischen Legionäre, die vom Burgund aus über Lothringen das obere Mosel-Tal besetzten, fanden dort bereits Weinbau vor. Die Kelten hatten schon mal Vorarbeit geleistet. Zahlreiche archäologische Funde, vor allem altrömische Kelteranlagen, zeugen von der Weinliebe der Eroberer. Unter den Erbauern von Augusta Treverorum (Trier) und einer Strasse von Moguntiacum (heutiges Mainz) über den Hunsrück nach Neumagen an der Mosel befanden sich nachweislich Weinbaufachleute. Das jähe Ende der römischen Herrschaft durch Germanen und Franken, der Dreissigjährige Krieg, die Unterjochung der Region durch königliche und kaiserliche Truppen unter Ludwig XIV. und Napoleon warfen den Weinbau an der Mosel zwar zurück, liessen ihn aber nicht versiegen. Clemens Wenzeslaus, Fürstbischof von Trier, Weinbergbesitzer und ausgezeichneter Weinkenner, ordnete 1787 an, dass in seinem Reich fortan nur noch Riesling angebaut würde. Damit ebnete er der weissen Königstraube den goldenen Weg, der ihr bis in die Gegenwart zu internationalem Ruf verhilft.

Geografie

Die vermutlich älteste Weinbauregion Deutschlands entlang der Mosel und ihren Nebenflüssen Saar und Ruwer wird von Hunsrück und Eifel im Rheinischen Schiefergebirge eingerahmt. Unterteilt ist das Anbaugebiet in sechs Bereiche. Zu den bekanntesten zählen die untere Mosel, auch Terrassenmosel genannt, mit dem steilsten Weinberg Europas, der Bremmer Calmont und das Herzstück Mittelmosel im Bereich Bernkastel. Die steilen Schieferhänge über den Flüssen speichern die Tageswärme und geben sie nachts wieder ab.

Klima und Boden

Dass Devon-Schiefer und Riesling vieler Weinberglagen in den Tälern von Saar und Ruwer sowie der Mittelmosel zusammenspielen, hat kaum Zufallscharakter, ergibt sich daraus doch eine unschlagbare Kombination. Aber auch Muschelkalk und Keuper an der Obermosel oder weicher Tonschiefer und Grauwacken, Schotter, Kies und Sandablagerungen schenken dem Riesling ideale Voaussetzungen.

Weine und Produktionsmenge

Neben dem Riesling, der rund 62 Prozent der bestockten Rebfläche für sich beansprucht, haben Müller-Thurgau, die Burgunderfamilie und Elbling ebenfalls Bedeutung im fünftgrössten Weinbaugebiet Deutschlands. Das Gesamtvolumen der Ernte betrug 2019 rund 624 302 Hektoliter.