Traisental: Klein, aber fein

Rebfläche

790 Hektar

Produktion

40 000 Hektoliter

Top 3-Traubensorten

Grüner Veltliner, Riesling, Sauvignon Blanc

Weinart

Vor allem komplexe, würzige, mineralische Weissweine, sehr eigenständig, in der Regel betont herb und in der Jugend noch etwas abweisend

Wenn man von St. Pölten Richtung Krems fährt, kommt man durch ein kleines, feines Anbaugebiet, das in den letzten 15 Jahren durch einige ambitionierte Winzer durchaus Profil bekommen hat. Das Traisental ist nördlicher Bestandteil des Mostviertels, das sich bis weit in den Süden Richtung Alpen erstreckt. Die Reben wachsen meist auf sanften Hügeln in der Nachbarschaft von fruchtbaren Äckern. Wichtigste Weinorte sind Nussdorf, Reichersdorf, Inzersdorf, Traismauer und Herzogenburg. Überall gibt es bodenständige Buschenschanken. Die meisten Selbstvermarkter sind Mitglied der Vereinigung Traisentaler Weingärtner, Regio Tragisana.

Geschichte

In dem Gebiet wurde Weinbau schon lang vor der Römerzeit betrieben. Funde von Traubenkernen waren dafür der Beweis. Diese Tradition macht verständlich, warum die Winzer auf Eigenständigkeit pochten, als in den 90er Jahren einiges in der österreichischen Weinlandschaft neu geordnet wurde. Früher war die Region Bestandteil von Traismauer-Carnuntum, ein merkwürdiges Gebilde, weil die dazugehörigen Gebiete Klosterneuburg und Carnuntum recht weit entfernt im Osten lagen, auf beiden Seiten von Wien. Dann erfolgte 1976 eine Umbenennung in Klosterneuburg, um die Region durch den bekannten Namen aufzuwerten. 1993 wurde wieder ein neuer Name kreiert: Donauland/Traisental. Zwei Jahre später war es dann endlich so weit mit der Alleinstellung des Gebiets am Fluss Traisen.

Klima und Boden

Hier treffen pannonische Einflüsse aus dem Osten und Kaltluft aus dem Alpenvorland aufeinander. Die warmen Tage und kühlen Nächte sind gut für die Aromabildung in den Weinen. Die Reben wachsen überwiegend auf Terrassen mit Kalk, Ton, Mergel, Sand, Schotter und Löss im Boden. 

Anbaugebiete und Rebfläche

Die Rebfläche hat, untypisch für die rückgängige Entwicklung in Österreichs Weinbau, in den letzten 20 Jahren merklich zugenommen auf knapp 800 Hektar, die aber derzeit nicht komplett im Ertrag stehen. 

Weine und Produktionsmenge

Über 600 Hektar entfallen auf weisse Sorten. Der Grüne Veltliner hat mit einem Flächenanteil von 65 Prozent absolute Dominanz, aber auch der Riesling hat qualitativ viel Bedeutung. Beide Sorten haben seit 2006 DAC-Status. Sie fallen meist sehr mineralisch aus und entwickeln sich langsam. Bedingt durch das Klima kommt es nur selten zu Edelfäule, so dass edelsüsse Weine rar sind.