Navarra

Rebfläche

rund 14 000 Hektar

Produktion

rund 60 Millionen Liter

Top 3-Traubensorten

Tempranillo, Garnacha, Cabernet Sauvignon

Weinart

Gehaltvolle Weissweine, gut strukturierte rote Assemblagen, ausdrucksstarke Garnachas von alten Reben

Geografisch gesehen grenzt das Weingebiet Navarra nördlich und östlich an die heute viel bekanntere Rioja an. Das war nicht immer so: In der Zeit des unabhängigen Königreichs Navarra  (824 bis 1841) waren Navarra-Weine in den Adelskreisen der Alten und Neuen Welt hoch geschätzt. Heute besticht die Weinregion Navarra vor allem mit seiner Vielfalt an Weinen. Das Spektrum reicht von Garnacha-Selektionen von alten Stöcken über gut strukturierte Chardonnay-Crus bis zu Assemblagen aus Tempranillo und Bordeaux-Sorten.

Geschichte

Ausgrabungen beweisen, dass in Navarra schon zur Zeit der Römer im grossen Stil Weinbau betrieben worden ist. So wurde nahe des Dorfes Funes eine römische Kellerei mit einer Kapazität von 75 000 Liter entdeckt. Auch der Jakobsweg nach Santiago, der mitten durch das Weingebiet von Navarra führt, war wichtig für die Entwicklung, denn die Pilger brachten nicht nur Weinwissen, sondern auch neue Rebsorten mit. Und in den Glanzzeiten des Königreichs Navarra genossen die Weine aus der Region sowohl in europäischen Adelskreisen als auch in den Kolonien der Neuen Welt einen vorzüglichen Ruf. 1911 wurde in Navarra die erste Winzergenossenschaft gegründet. Jahrzehntelang dominierten in der Folge die Genossenschaften den Weinbau, erst seit rund 30 Jahren sorgen neue Privatkellereien für einen qualitativen Aufschwung. Als Vorreiter der Qualität gelten heute jene fünf Produzenten, die über den Pago-Status (die höchste Klassifizierung nach spanischem Weinrecht) verfügen.

Geografie

Navarra liegt im zentralen Norden von Spanien, die Weinberge befinden sich südlich von Pamplona, der Hauptstadt der autonomen Region Navarra.

Klima und Boden

Während im Norden ein feuchtkühles Atlantikklima mit bis zu 700 Millimeter Regen pro Jahr und Quadratmeter vorherrscht, ist es im Süden merklich wärmer und trockener (450 Millimeter Niederschlag). Unterschiedlich wie das Klima sind auch die Bodenverhältnisse, das Spektrum reicht von rötlichem Lehm,  über Kies, Kalkmergel und Schwemmland bis zu wüstenähnlichen Sandböden im Süden.

Anbaugebiete und Rebfläche

Die Rebfläche von 14 000 Hektar unterteilt sich in fünf Subregionen mit eigenständigem Charakter. In der Tierra Estella und in Valdizarbre entstehen in Höhenlagen am Jakobsweg sehr elegante Weine. Im Zentrum des Gebietes, der Ribera Alta, dominiert die Sorte Tempranillo. Die Baja Montaña im Osten gilt als Hochburg der alten Garnacha-Anpflanzungen, während in der Ribera Baja im Süden vor allem körperreiche Rotweine erzeugt werden.

Weine und Produktionsmenge

Es werden jährlich rund 60 Millionen Liter produziert. Eine wichtige Rolle spielen Assemblagen aus Tempranillo und Bordeaux-Sorten. Garnacha-Selektionen von alten Reben gelten heute als das Aushängeschild der Region. Mit einem Anteil von 25 Prozent spielt die Rosé-Produktion noch immer eine wichtige Rolle. Auch einige der besten Crus aus Chardonnay und Sauvignon Blanc in ganz Spanien reifen hier. Süssweine aus Moscatel sind eine weitere Spezialität.