Kastilien-La Mancha

Rebfläche

ca. 350 000 Hektar

Produktion

ca. 1,7 Milliarden Liter

Top 3-Traubensorten

Airén, Cencibel (Tempranillo), Garnacha

Weinart

Fruchtbetonte, füllige, aber doch ausgewogene Weine

Das riesige Gebiet, das mit der D.O. La Mancha die grösste Weinregion der Welt umfasst, definiert sich seit Jahrhunderten über «Don Quijote». Der Ritter «von der traurigen Gestalt», erschaffen vom Schriftsteller Miguel de Cervantes im 17. Jahrhundert, kämpfte im Delirium mit Windmühlen und Weinschläuchen. Die Windmühlen sind noch da, doch die Weinschläuche aus Ziegenhaut sind längst den 0,75 Liter-Flaschen für Qualitätsweine gewichen. Dank immensen Investitionen in Weinberge und noch mehr in die Vinifikationsanlagen, gilt Kastilien-La Mancha heute als «El Dorado» für gute Weine zu moderaten Preisen.

Geschichte

Bereits die Römer haben hier Weinbau betrieben, erste Anpflanzungen werden im Gebiet von Valdepeñas vermutet. Und selbst in der Epoche der Mauren kam die Weinproduktion nicht zum Erliegen. Der Aufschwung begann, als das nahegelegene Madrid im 16. Jahrhundert zum Sitz des königlichen Hofes, und damit faktisch zur Hauptstadt Spaniens wurde, und die Nachfrage nach Wein schnell stieg. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts wuchs die Rebfläche in den Weinbaugebieten südlich von Madrid auf über 70 000 Hektar. Der Boom endete erst, als sich das Image ab den 60er Jahren infolge der Massenproduktion verschlechterte. Nach 1990 führten jedoch Investitionen (auch mit EU-Geldern) zu einer nachhaltigen Qualitäts- und damit auch Imageverbesserung.

Geografie

Die riesige Hochebene von Kastilien-La Mancha beginnt südliche von Madrid und reicht bis zur Grenze zu Andalusien. Das bis auf einige Einschnitte kreisförmige Gebiet hat einen Durchmesser von rund 250 Kilometer. Toledo, Ciudad Real, Albacete und Cuenca sind die wichtigsten Städte.

Klima und Boden

Es herrscht ein extremes Kontinentalklima, mit Höchsttemperaturen im Sommer von 45 Grad Celsius und Tiefsttemperaturen im Winter von minus 10 Grad. Die Niederschläge von rund 400 Millimeter pro Jahr und Quadratmeter sind gering. Die Reben wachsen auf vorwiegend flachem Gelände, rund 600 bis 800 Meter über Meereshöhe in lehmigen, kalkhaltigen, oft auch sandigen Böden.

Anbaugebiete und Rebfläche

In ganz Kastilien-La Mancha sind über 350 000 Hektar mit Reben bestockt. Die wichtigsten D.O.-Ursprungsbezeichnungen sind La Mancha (170 000 Hektar), Valdepeñas (25 000 Hektar), Méntrida (9 000 Hektar), Vinos de Madrid (8 000 Hektar) und Ribera del Júcar (9 000 Hektar).

Weine und Produktionsmenge

Allein in der D.O. La Mancha wird jährlich annähernd eine Milliarde Liter Wein produziert. Obwohl sie an Bedeutung eingebüsst hat, ist die weisse Airén nach wie vor die Hauptsorte. Sie ergibt heute nicht mehr nur Basisweine für die Brandy-Produktion, sondern auch frischfruchtige Weine modernen Zuschnitts. Rotweine werden mehrheitlich auch Cencibel (Tempranillo) gekeltert. Nebst der beliebten spanischen Weissweinsorte Verdejo sind vor allem internationale Gewächse wie Sauvignon Blanc, Cabernet Sauvignon, Merlot oder Syrah im Aufschwung.