Saint-Julien

Rebfläche

920 Hektar

Produktion

7 Millionen Flaschen jährlich

Top 3-Traubensorten

Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc

Weinart

Rotweine mit Eleganz, Fruchtigkeit und Schliff

Wer nicht weiss, mit welcher Gemeinde seine Verkostungstour durch die Bordelaiser Weingeografie beginnen soll, entscheide sich für Saint-Julien, die flächenmässig kleinste der grossen, weltbekannten Médoc-Gemeinden. Ihre Weine sind so etwas wie die Quadratur des Bordeaux-Zirkels: elegant wie ein Margaux, mit dem fruchtigen Schliff eines Saint-Estèphe und der Tiefe eines Pauillac, all das in perfekter Harmonie. 

Geschichte

Léoville oder Lionville, nach seinem Besitzer benannt, war schon in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein ausgedehnter Weinbaubetrieb von rund 120 Hektar Reben. Später wurde das Gut dreigeteilt: Darum gibt es heute drei Léoville mit unterschiedlichen Besitzern. Auch Château Beychevelle, das Versailles des Médoc im Besitz des Duc dʼEpernon, wurde zersplittert: Ableger sind Branaire Ducru und Ducru Beaucaillou. Die Tatsache, dass die Geschicke der Gemeinde schon früh durch einige wenige Grossgrundbesitzer bestimmt wurden, mag erklären, warum sich hier bis heute elf klassierte Güter und sechs bürgerliche Gewächse praktisch vollständig die Rebfläche teilen.

Geografie

Die Gemeinde liegt ziemlich genau in der Mitte des Haut-Médoc, rund 60 Kilometer von Bordeaux entfernt.

Klima und Boden

Saint-Julien besitzt nicht nur das ausgewogenste Mikroklima aller Médoc-Gemeinden, sondern auch die einheitlichste Bodenstruktur. Tiefgründiger Kies herrscht vor, überwiegend mit Cabernet Sauvignon bestockt, der hier das Gros des Rebsatzes ausmacht (63 Prozent), im Süden des Rechtecks von 3,5 Kilometer Breite und 5 Kilometer Länge durchmischt mit feinem Lehm und Sand, wie er dem Merlot (29 Prozent des Rebsatzes) gut bekommt.

Anbaugebiete und Rebfläche

Mit nur etwa 900 Hektar Anbaufläche gehört Saint-Julien zu den kleineren Médoc-Gemeinden.

Weine und Produktionsmenge

Die knapp 7 Millionen Flaschen, welche die Gemeinde Jahr für Jahr produziert, sind nicht nur qualitativ hochwertig, sondern auch stilistisch sehr einheitlich. Fleischigkeit, Fruchtigkeit und Struktur finden hier immer zu einem besonders harmonischen Ganzen: schon nach 6 bis 10 Jahren im Falle eines unklassierten Gloria oder du Glana, nach 10 bis 20 Jahren im Falle eines Branaire Ducru, Lagrange oder Talbot, nach 30 bis 50 Jahren für einen Léoville Barton, Léoville Las Cases oder Gruaud Larose.