Ribera del Duero

Rebfläche

rund 22.000 Hektar

Produktion

rund 80 Millionen Liter

Top 3-Traubensorten

Tinta del País, Cabernet Sauvignon, Albillo (weiss)

Weinart

Konzentrierte Rotweine mit viel Frucht und Würze

Kaum eine andere Weinbauregion in Spanien hat in den letzten 30 Jahren eine solch rasante Erfolgsstory geschrieben wie Ribera del Duero. Noch in den 70er Jahren galt Vega Sicilia mit seinen legendären Topweinen als schillernder Solitär im Niemandsland, heute keltern hier mindestens zwei Dutzend Weingüter die mithin besten Rotweine Spaniens. Die Verbindung von sehr kalkhaltigen, oft weiss schimmernden Böden und der alteingesessenen Sorte Tinta del País (Tempranillo) ist dabei der entscheidende Qualitätsfaktor.

Geschichte

Römische Mosaike mit Bacchus-Darstellungen beweisen, dass hier schon vor 2000 Jahren Weinbau betrieben wurde, doch eine wirtschaftliche Bedeutung erlangte die Weinproduktion erst ab dem 10. Jahrhundert. Schon im 15. Jahrhundert wurden erste Bestimmungen für den Anbau und Handel erlassen. Ende des 19. Jahrhunderts waren bereits 50 000 Hektar mit Reben bestockt. Das 1864 gegründete Weingut Vega Sicilia war fast 120 Jahre lang das einzige Weingut von internationalem Ruf. Ab Ende der 70er Jahre lancierte dann Pionier Alejandro Fernández (Tinto Pesquera) mit wuchtigen, beerenfruchtigen und eichenholzwürzigen Crus den modernen Ribera-Stil. Nach Einführung der Ursprungsbezeichnung D.O. Ribera del Duero im Jahr 1982 boomte der Weinbau, die Anbaufläche stieg von damals rund 6.000 Hektar auf heute über 22.000 Hektar.

Geografie

Die Ribera del Duero liegt im Herzen von Kastilien-Léon zwischen den  Städten Valladolid und Soria und gleicht einem Band, das dem Duero-Fluss beidseitig folgt.

Klima und Boden

Ein kontinentales Klima mit atlantischen Einflüssen sorgt für heisse Sommer und kalte Winter. Grosse Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht fördern die Qualität. Die Niederschläge liegen durchschnittlich bei 500 Millimeter pro Jahr und Quadratmeter. Entlang der Talflanken dominiert Kalkstein mit dünner Erdauflage, im Talboden sind die Böden schwerer und bestehen aus Schwemmland mit viel Sand und Ton.

Anbaugebiete und Rebfläche

Gegenwärtig sind rund 22 000 Hektar mit Reben bestockt. Die Rebberge liegen in einem kargen Hochtal, rund 700 bis 1000 Meter über Meer und folgen dem Duero-Fluss. Die besten Lagen befinden sich in Hügellagen.

Weine und Produktionsmenge

Die jährliche Produktion liegt bei rund 80 Millionen Liter. Die Tempranillo-Traube, hier Tinta del País genannt, dominiert mit einem Anteil von über 80 Prozent. Während im Westen des Gebietes (Peñafiel) mehrheitlich vollfruchtige und würzige Weine entstehen, ist das Zentrum des Gebietes (Roa) bekannt für seine kräftigen und gut strukturierten Weine, während die Gewächse im Osten (nahe Soria) mit Eleganz und Finesse überzeugen. Nebst den mächtigen und lagerfähigen Gran Reservas und Reservas zeigen sich die Crianzas fruchtbetont und bekömmlich. Spitzenweingüter produzieren zunehmend Crus aus Einzellagen.