Chianti DOCG: Das Rezept des Eisernen Barons

Rebfläche

10 500 Hektar

Produktion

550 000 Hektoliter

Top 3-Traubensorten

Sangiovese, Canaiolo, Merlot

Weinart

fruchtig-frische Rotweine, als Riserva auch lagerfähig

Das Anbaugebiet für die Trauben des Chianti DOCG erstreckt sich fast über die ganze Toskana: Es beginnt im gebirgigen Mugello und führt entlang der Monti di Chianti bis Cetona. Westlich beginnt die Zone bei Montalbano und zieht sich über das Val di Pesa und San Gimignano nach Montalcino. Der Kern umfasst neben Florenz die Provinzen Arezzo, Siena, Pistoia, Pisa und Prato. 

Geschichte

Schon im 19. Jahrhundert entwickelte Baron Bettino Ricasoli (auch Eiserner Baron genannt), der erste Minister des neuen italienischen Staates, die magische Formel für den Chianti: Für einen langlebigen Wein empfahl er eine Mischung aus Sangiovese und Canaiolo (um das im Sangiovese sehr präsente Tannin zu senken). Sollte es ein frischer, jung zu trinkender Wein werden, sei hingegen weisser Malvasia beizumischen, meinte er. Bis heute hat sich an dieser Formel nicht viel geändert – ausser, dass neue Traubensorten wie Merlot oder Cabernet hinzugekommen sind und weisse Rebsorten kaum mehr verwendet werden. 

Geografie

Bereits 1937 sprengte das Gebiet, wo Chianti produziert werden konnte, bei weitem das Gebiet des historischen Chianti, das dem heutigen Anbaugebiet des Chianti Classico entspricht und sich zwischen den Städten Florenz und Siena erstreckt. Zonen in den Provinzen Pisa, Pistoia, Prato und Arezzo kamen ebenso dazu wie grosse Teile der Provinz Siena.

Klima und Boden

So vielfältig wie die Provinzen, in denen Chianti DOCG produziert werden darf, sind auch die Böden: Sie reichen von den Galestro- und Alberese-Böden des toskanischen Inlands über lehmige Strukturen bis zu Kalkformationen und Sandstein. Die Gebiete im Inland sind vom kontinentalen Klima geprägt, die an der Küste vom Tyrrhenischen Meer. 

Anbaugebiete und Rebfläche

Das Chianti DOCG ist fraktioniert: Rund 1000 Betriebe haben eine Grösse von weniger als 1 Hektar, 800 Betriebe liegen zwischen 1 und 5 Hektar.

Weine und Produktionsmenge

Sangiovese muss zu mindestens 75 Prozent in einem Chianti DOCG vertreten sein. Der Maximalertrag pro Hektar beträgt 90 Doppelzentner für den Chianti DOCG und 80 Hektar für die Chianti aus den Colli Aretini, den Colli Fiorentini, den Colli Senesi, den Colline Pisane, Montalbano, Rufina und Montespertoli. Nur 75 Hektar dürfen es beim Chianti Superiore sein, dessen Produktionsbedingungen ein Jahr Lagerung vorsehen, bevor er auf den Markt kommt.